auch bekannt unter den Oberbegriffen Schweizer Armeemesser oder Schweizer Offiziersmesser gibt es schon seit Ende des 19. Jahrhunderts. Damals wurde die Einführung eines einheitlichen Messers für die Eidgenössischen Soldaten beschlossen. Das Messer sollte als Besteckmesser sowie als Dosenöffner benutzt werden können und außerdem das einfache Zerlegen eines Infanteriegewehrs ermöglichen. Da zu dieser Zeit kein Unternehmen in der Schweiz fähig war, Messer in solch hohen Stückzahlen zu herzustellen, da schlicht die industriellen Ressourcen fehlten, vergab man die ersten Aufträge in das deutsche Reich in die Stadt Solingen, die in der damaligen Zeit schon bekannt war als die Klingenstadt. Zunächst wurden in der bergischen Metropole ab Oktober 1891 ca. fünzehntausend Schweizer Taschenmesser hergestellt.
Erstmals in der Schweiz produziert wurde das Taschenmesser schon am Ende des selben Jahres vom Unternehmen Karl Elsener aus dem zu einem späteren Zeitpunkt die Firma Victorinox hervorging. Auch das andere große Unternehmen,Wenger, das das Offiziersmesser verkörpert wie sonst nur Victorinox stellte die Messer her.Zunächst produzierte man unter dem Namen Paul Boéchat & Cie. Neben Wenger gab es aber noch etliche andere Unternehmen aus der Schweiz und aus dem deutschen Reich, die sich mit den Aufträgen für die Schweizer Armee ein Standbein aufbauten.
Erst im Jahre 1897 schützte man den Begriff Schweizer Offiziers- und Sportmesser als Marke. Wikipedia Link . Insgesamt fünmal änderten sich die Vorgaben und so auch die Versionen des Offiziers- und Sportmessers. Die Modellnummer war gleichgesetzt mit dem erstmaligen Herstellungsjahr, dies ist eine sehr übersichtliche Art und Weise um als Sammler und Jäger die Modelle zu datieren, allerdings gibt es auch hier einige Besonderheiten, die ich später einmal erläutern möchte. Seit dem Jahr 1961 wurden Schweizer Armeemesser nur noch von den beiden Unternehmen Victorinox und Wenger hergestellt.
Die Messer für die Armee unterscheiden sich im Wesentlichen von denen, die man für Privatbenutzer herstellte. Das Armeemesser wurde bewusst schlank gehalten. Die zivilen Modelle glänzten dagegen mit etlichen Varianten, die keine Hand- und Heimwerker Bedürfnisse offen ließen. Scheren, Lupen, Nagelfeilen und sogar Zahnstocher sind Bestandteil vieler Varianten. In der heutigen Zeit gibt es die Messer für den Privatanwender sogar mit USB Stick, LED Lampe und einem Rasenheber für den Golfer mit Stil und Geschmack.
Im Jahr 2005 kaufte dann Victorinox den Mitbewerber Wenger auf, der Anfang des neuen Jahrtausends in finanzielle Turbolenzen geraten war und den reibungslosen Betriebsablauf nicht mehr alleine bewältigen konnte. Der Name der Marke besteht immer noch und Wenger wird von Victorinox als eigenständiges Unternehmen geführt. Auch den Kampf gegen Plagiate verschiedener Hersteller hat man aufgenommen. Insbesondere chinesische Produktionen mit einem Schweizer Kreuz sind irreführend und hinterhältig, aber leider nicht immer zu vermeiden, wenn man ein erfolgreiches Produkt verkauft.
Beide Marken besitzen nach wie vor bei Männern jeden Alters einen hohen Kultstatus und gehören einfach dazu. Ein Schweizer Taschenmesser ist wie ein Zippo. Wenn man es einmal besitzt, möchte man es nie wieder hergeben.